Eine neue Wohnung

Der Meister zieht um. Bald zumindest. Im letzten Jahr war Meister Yang noch auf der Suche nach einer neuen Wohnung. Meine liebe Tai Chi Freundin Claudia kann sich sicher noch gut daran erinnern. Sie war im letzten Jahr längere Zeit hier in Shijiazhuang und hat den Meister bei einigen Wohnungsbesichtigungen begleitet. Nun ist die Entscheidung gefallen, die Verträge sind gemacht und das Warten auf die Schlüsselübergabe beginnt. Bis dahin müssen noch einige Außen- und Innenarbeiten fertig gestellt werden.

„Willst du die Wohnung mal sehen?“ fragt mich Meister Yang. Und ob ich will! Auf einer unserer nächsten Fahrten durch die Stadt machen wir dann auch halt am neuen Wohnviertel. Ein Teil ist schon fertig und bewohnt. Diesen Teil können wir uns ansehen. Wie man das für eine neue Wohngegend erwarten kann, ist hier alles sauber und modern gestaltet. In einem anderen Blog hatte ich schon mal geschrieben, dass man in die Wohnviertel nicht so ohne weiteres hinein kommt. Man muss sich zumindest beim Wachschutz anmelden, oder jemanden begleiten, um hinein zu kommen. Der Vorteil dabei ist, dass es dadurch im Viertel selbst sauber und ordentlich bleibt. Die Bewohner haben ihre Wohnungen fast alle selber gekauft und achten damit auch mehr auf ihr Eigentum. Die Variante, dass ein Investor Wohnungen kauft um sie dann weiter zu vermieten, ist hier nicht so üblich wie in Deutschland.

Also gehen wir zuerst mal durch den großzügigen Eingangsbereich in den Innenbereich des Viertels. In die einzelnen Häuser und Wohnungen gelangt man nur über den Innenbereich. Der Eingangsbereich ist schon von Außen modern gestaltet. Große Wasserbecken sind nicht nur Gestaltungsmittel, sonder sorgen auch für eine frischerere Luft. Vor allem in den heißen Sommern, in denen es schon mal um die 40 Grad oder mehr werden kann, ist das nicht zu unterschätzen.

Aber auch innen macht der Eingangsbereich einen modernen und sauberen Eindruck. Einige künstlerische Statuen lockern den gesamten Bereich auf und mehrere separate Sitzgruppen laden ein, seine Gäste gleich hier zu empfangen und Zeit mit ihnen zu verbringen. Hat man den Eingangsbereich erst mal durchguert, kommt man zum eigentlichen Eingang. Modern, wie es sich gehört, kann man sich den Weg über Touchdisplay, Geischtserkennung, Code-Eingabe usw. freischalten. Und dann ist der Weg frei in den Innenbereich der Wohnanlage.

Hier gibt es viel Grün. Kleine Wasserbecken sollen auch hier das Klima verbessern und kleine Sitzgruppen laden ein bisschen zum verweilen ein. Und tatsächlich fühlen sich die über 30 Grad, die heute hier herrschen, nicht mehr so heiß an.

Bis zur Wohnung von Meister Yang kommen wir leider nicht. Ein Bauzaun verwehrt uns hier noch das Weitergehen und den Blick. Wir wollen aber trotzdem sehen wie weit die Bauarbeiten vorangekommen sind. Also versuchen wir durch jedes noch so kleine Loch im Zaun einen Blick auf das Baugeschehen zu erhaschen. Es ist noch einiges an Außenarbeiten zu erledigen. Viel Kies, Sand und anderes Baumaterial liegt noch herum. Aber ein Fortschritt ist bereits zu erkennen. Erste Wege sind schon fertig gestellt. An Stellen, an denen es schon möglich ist, werden bereits neue Pflanzen gesetzt.

Wenn es hier im Baubereich so schön gestaltet wird, wie im bereits fertig gestellten Teil, dann wird es eine schöne Wohngegend. Meister Yang hofft, dass die letzten Arbeiten noch im Mai abgeschlossen werden. Und so werden wir in den nächsten Tagen noch oft hier vorbei kommen und den einen oder anderen Blick durch den Bauzaun werfen. Ich sage zu Meister Yang: „bleibt dann nur zu hoffen, dass es lange so neu, sauber und ordentlich aussieht wie jetzt“. Dafür bezahlt er auch eine Menge Geld für die Dienstleistungen im Viertel, meint er darauf hin nur und lacht.