Die Statue der tausend Hände
Eigentlich ist diese Bezeichnung nicht ganz richtig, denn sie heisst richtig „Statue der tausend Hände und tausend Augen“. Und wo ist so eine Statue zu finden? Natürlich in einem Tempel. Ich hatte ja schon im Blog über Zhengding geschrieben, dass wir uns noch einen Tempel im Ort ansehen wollten. Und das haben wir auch gemacht. Vielleicht haben wir uns den Longxie Tempel eher zufällig ausgewählt. Vielleicht auch nicht. Denn übersehen oder umgehen kann man den Tempel nicht so richtig. Er ist einer der berühmtesten Buddhistischen Tempel in China und unter nationalen Schutz gestellt. Als touristische Attraktion hat er in China sogar den „AAAA“ Status erhalten. Wenn das nichts ist…
„Begrüßt“ werden wir im Tempel erst einmal mal von einem Buddha und den vier Torwächtern, für jede Himmelsrichtung einen. Das die aber immer so grimmig blicken müssen… Und dann fallen mir nicht nur die vielen großen Statuen und Heiligenbilder auf, sondern auch die unendlich vielen Wunschbänder oder Wunschglöckchen. Jedes steht für einen besonderen Wunsch nach Gesundheit, Liebe, Glück oder was man sich auch immer so wünschen mag.
Beindruckend ist auch die Bauweise der Tempel. Mächtige Holzbohlen dienen als Deckenbalken oder Holzstützen. Zum großen Teil sind sie fein bemahlt oder verziert. So mächtige Holzbalken sind aber auch erforderlich um so eine große Statue, wie die mit den tausend Händen und tausend Augen in einem Tempel zu beherbergen. 21,3 Meter ist die Statue hoch. Am Anfang dachte ich, sie ist aus Holz gerfertigt. Dass würde ein bisschen in die Zeit passen aus der sie stammt, die Zeit der Sang Dynastie (etwa um 971). Aber weit gefehlt. Sie ist aus Bronze und könnte die größte Bronzestatue im alten China gwesen sein.
Tausend Hände sind es übrigens nicht, sondern auf jeder Seite der Statue 20 Arme und Hände und dazu die beiden Arme, welche jede menschliche Figur nun mal hat. Und auch tausend Augen kann ich nicht zählen. Auf jeder Hand ist genau ein Auge abgebildet. Aber diese 40 Hände symbolisieren wohl die tausend Hände, die allen menschlichen Dingen Schutz bieten und die 40 Augen schauen wohl in die Zukunft einer zivilisierten und intelligenten Menscheit, so wie es sich die Menschen vor tausend Jahren wünschten. Wie sagt der Reiseführer wieder mal: die Statue kann wirklich als Magie in der Metallverarbeitung des alten Chinas gelten. Und ich finde so Unrecht hat er damit nicht.