Ich kann es selber noch gar nicht so richtig glauben: tausend Kilometer von Shijiazhuang entfernt stehe ich jetzt fast im Mittelpunkt Chinas, in der alten Kaiserstadt Xi’an (was man in etwa wie „Chian“ spricht). Das 1300 Jahre alte Xi’an ist nicht nur deshalb der Mittelpunkt Chinas, weil hier alle Kaiser der einzelnen Dynastien lebten und regierten und Xi’an Hauptstadt Chinas war. Vielmehr liegt auch der tatsächliche geographische Mittelpunkt Chinas nur etwa 200 km von hier entfernt. Und das ist bei den Entfernungen in China so gut wie „gleich nebenan“.

Aber um einmal im Mittelpunkt Chinas stehen zu können bin ich nicht hier und dafür ist Xi’an auch nicht bekannt. Was Xi’an so berühmt gemacht hat ist vielmehr die weltbekannte Terrakotta Armee. Um sie zu sehen bin ich hier. Aber man würde Xi’an Unrecht tun, wenn man es nur auf die Terrakotta Armee beschränken würde. Vielmehr ist Xi’an, wie ich schon geschrieben hatte, Kaiserstadt und, so könnte man es zumindest bezeichnen, die Wiege des Buddhismus in China. Denn von hier aus machte sich der Mönch Xuanzang auf den Weg nach Indien. Er wollte die waren Schriften des Buddhismus finden und studieren. 19 Jahre hat er gebraucht, bis er wieder in Xi’an zurück war. Und von dieser Reise brachte er so viele Schriften und Reliquien mit, dass die irgendwo hin mussten. Also wurde eine Pagode extra dafür gebaut. Und heute ist diese Pagode das Wahrzeichen Xi’ans.

Große Wildgans Pagode
Die große Wildgans Pagode, das Wahrzeichen Xi’ans
Blick auf Xi'an
Der Blick auf Xian, von der großen Wildgas Pagode
Alt und neu liegen Dicht beieinander
Alt und Neu liegen in Xi’an dicht beieinander
Die Häuser sind höher als der Fernsehturm
Die Häuser sind inzwischen höher als der Fernsehturm

Das alles weiß ich natürlich nur, weil ich eine tolle Reisebegleitung hier in Xi’an habe, Karin heißt sie. Und sie erklärt mir das alles. Sie hat nicht nur eine Ausbildung als Reiseführerin, sie spricht auch nahezu perfekt deutsch. Das wiederum hat sie in Xi’an studiert. Und aus dieser Zeit stammt auch ihr Name Karin. „Wenn man schon Deutsch lernt, braucht man auch einen deutschen Namen“, sagt sie. Karin gefiel lhr deshalb so gut, weil sie das „r“ im Namen damit gut üben konnte. Das fällt Chinesen normaler Weise immer sehr schwer. Aber sie macht das gut. Nach der ganzen Historie zu Xi’an bin ich nun gespannt auf den Besuch der Terrakotta Armee. Auch hier wird sie mich wieder begleiten.

Abends im Kunstverein Xi'ans
Abends im K6stviertel Xi’ans, mit Theatern, Konzertsälen und Museen

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