Die schönsten Plätze
Die UNESCO vergibt einen Titel: „Die zehn schönsten Plätze der Welt“. Und das Regenbogengebirge gehört dazu. Aber auch ohne diesen Titel ist es einfach eine Augenweide. Mineralien im Gestein lassen das Gebirge vor allem in den Farben Rot, Gelb und Silber erstrahlen. Und das in Formen, als hätte jemand den Stift und das Lineal genommen und gerade Striche in die Landschaft gezeichnet.
Als „Danxia Landform“ wird das Gebiet hier bezeichnet und ist Teil des Qilin-Gebirges. Dieses Gebirge begleitet mich auf meiner Fahrt hierher schon eine ganze Weile. Kein Wunder, bei runden 1000 km Ausdehnung. Das Gebiet der Danxia-Landform steht unter staatlichem Naturschutz und darf nicht betreten werden. Nur ein kleiner Rundgang auf einem hölzernen Weg sei möglich, sagte man mir im Vorfeld. Aber Spring, mein Tourguide, beruhigt mich und meint, es gibt viele Wege.
Wir dürfen mit unserem Tourbus nur bis zum Service- oder Eingangspunkt fahren. In das Gebirge hinein bringt uns dann wieder der Shuttlebus. An vier Stationen macht der halt und an jeder Station sind vielzählige Wanderwege ausgebaut, die man alle auf eigene Faust erkunden kann. Auf die Berge hinauf, zwischendurch, an alle Möglichkeiten ist gedacht. Nur von den Wegen abkommen darf man nicht. Ich bin beruhigt. Mein Tourguide erzählt mir, dass hier in diesem Teil des Gebirges, in den Spitzenzeiten bis zu 50.000 (in Worten: fünfzigtausend) Besucher unterwegs sind – täglich! Das erklärt die vielen Wanderwege auf Holzbolen. Der sensible Sandstein hätte sonst keine Chance.
An vier Stationen hält der Shuttlebus. Und er fährt tief hinein ins Gebirge. Und hinauf. 2200 Meter hoch sind die höchsten Berge. In 1830 Meter Höhe befindet sich die höchstgelegene Station für den Shuttlebus. Wir suchen uns einen Weg, der noch etwas weiter in die Höhe führt. Die Aussichten von hier oben sind grandios. Aber nicht die Höhe allein macht es aus. An der nächsten Station erwartet uns die fabenprächtigste Seite des Gebirges. Und Spring hatte Recht. Sie sagte „Es ist nicht schlimm, dass die Sonne heute nicht so intensiv scheint. So kommen die Farben prächtiger zur Geltung“.