Die überhängende Mauer
Das klingt irgendwie spannend – eine überhängende Mauer. Es klingt auch irgendwie nach Bergen. Und genau so ist es auch. Vom Fort in Jiayuguan aus führt uns der Weg direkt bis zum schwarzen Gebirge. Ich hatte es im Blog zum Fort ja schon geschrieben. Da gab oder gibt es noch eine existierende Mauer als Grenzlinie vom Fort direkt bis zum Schwarzen Gebirge. Mein Tourguide, Spring (den Namen hat sie noch aus dem Englichstudium), zeichnet es extra für mich noch einmal in das weiche Gestein der Mauer, damit ich die Zusammenhänge auch richtig verstehe.
An dieser Stelle hier geht diese Grenzlinie bzw. Grenzmauer also direkt in die überhängende Mauer über. Ihren Namen hat dieses Stück der Mauer, weil es so steil und dicht an die Berge gepresst ist, dass es wie an den Bergen hängend, oder überhängend wirkt. Und steil ist dieses Stück der Mauer auf jeden Fall. Aber das ist kein Grund nicht bis nach oben, zum Kontrollturm zu steigen. Auf dem Weg nach oben bieten sich wieder grandiose Aussichten auf und in das Scharze Gebirge und auf die Ausläufer der Wüste Gobi
Und ebenso spektakular wie der Aufstieg ist auch der Abstieg. Man hat dafür extra einen zweiten Weg eingerichtet. Damit sich die Menschen nicht zu sehr in die Quere kommen. An den Geländern hängen unzählige Liebesschlösser. Ich glaube ich habe hier in China noch nie so viele Liebesschlösser gebündelt gesehen wie hier.
Am Fuß der Berge treffen wir sie noch einmal, die Personen, welche für die alte Seidenstraße eine wichtige Rolle gespielt haben: den Mönch auf seinem Weg nach Indien oder Marco Polo. Natürlich treffen wir sie nicht wirklich. Zeitreisende sind wir leider noch nicht – auch wenn das gut zum Namen des Blogs passen würde. Es sind Statuen, oder anders gesagt in Stein gehauene Zeitzeugen. Eine gute Idee und dazu noch einmal ein schöner Blick zurück auf die überhängende Mauer.