{"id":1355,"date":"2024-06-19T18:41:48","date_gmt":"2024-06-19T16:41:48","guid":{"rendered":"https:\/\/bilder-raum.de\/reisezeit\/?p=1355"},"modified":"2024-06-20T12:20:36","modified_gmt":"2024-06-20T10:20:36","slug":"am-westlichsten-punkt","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/bilder-raum.de\/reisezeit\/index.php\/2024\/06\/19\/am-westlichsten-punkt\/","title":{"rendered":"Am westlichsten Punkt"},"content":{"rendered":"\n
Ich kann es selber kaum glauben. Jetzt stehe ich tats\u00e4chlich hier. Links von mir das Qilin-Gebirge, rechts von mir das Schwarze Gebirge. Und mittendrin das Jiayuguan Fort. Das war, zur Zeit der Ming Dynastie, der westlichste Punkt der Gro\u00dfen Mauer. Grenzlinie und Schutzwall gegen die Mongolen zugleich. Jeder, der von Ost nach West oder von West nach Ost wollte, musste dieses Fort passieren. Strategisch ist der Punkt klever gew\u00e4hlt. Nur etwa 100 km liegen zwischen den beiden Gebirgen. Diese Entfernung lie\u00df sich, mit den etwa 2000 Soldaten, vom Fort aus sicher gut kontrollieren.<\/p>\n\n\n\n Obwohl ich mich seit Xi’an auf der alten Seidenstra\u00dfe befinde, wird mir erst hier so richtig bewusst, was diese Verbindung in der Vergangenheit bedeutet haben muss. Alle mussten hier vorbei: Marko Polo, der nach Asien reiste, genauso wie der M\u00f6nch, der in Indien nach den wahren Schriften des Buddhismus suchte. Und nun ich. Und alles an diesem Fort ist noch originalgetreu erhalten. Na gut – ein paar kleine Sachen sind ausgebessert worden. So zum Beispiel am westlichen Tor. Wenn man das durchschritten hat, hat man damals China tats\u00e4chlich auf dem Landweg verlassen und stand in einem fremden Land. F\u00fcr mich ist das heute irgendwie ein komisches Gef\u00fchl. Auch das Lager des Kommandanten hat man nachtr\u00e4glich wieder neu errichtet. Aber das ist heute nur noch schm\u00fcckendes Beiwerk.<\/p>\n\n\n\n Die W\u00fcste Gobi zeigt hier schon ziemlich deutlich ihre Ausl\u00e4ufer. Sandig, grasige Landschaft. Wobei das Gras hier manchmal schon eher wie eine Art Wolfsmilchgew\u00e4chs aussieht. An die W\u00fcste Gobi kann ich mich noch aus meiner Schulzeit erinnern, damals haben wir davon mal geh\u00f6rt. Aber das war irgendwie weit weg. Und das ich wirklich mal hier stehen w\u00fcrde war damals unvorstellbar.<\/p>\n\n\n\n Jiayuguan l\u00e4sst sich \u00fcbrigens mit Stadt oder Ort im sch\u00f6nen Tal \u00fcbersetzen. Tja steht hier f\u00fcr sch\u00f6n und yu f\u00fcr Tal. Leider ist von diesem sch\u00f6nen Tal nicht viel \u00fcbrig geblieben, denn hier befindet sich die gr\u00f6\u00dfte Stahlindustrie im Nordwesten Chinas. Und die Auswirkungen sind deutlich sp\u00fcrbar. W\u00e4hrend die Luft in den Morgenstunden noch ziemlich klar ist, wird es im im Laufe das Tages zunehmend diesiger. Auch die Stadt ist erst 60 Jahre alt. Also ein Konstrukt f\u00fcr den Stahlbau. Irgendwie erinnert mich das an Eisenh\u00fcttenstadt im Osten Deutschlands.<\/p>\n\n\n\n Ich kann es selber kaum glauben. Jetzt stehe ich tats\u00e4chlich hier. Links von mir das Qilin-Gebirge, rechts von mir das Schwarze Gebirge. Und mittendrin das Jiayuguan Fort. Das war, zur Zeit der Ming Dynastie, der westlichste Punkt der Gro\u00dfen Mauer. Grenzlinie und Schutzwall gegen die Mongolen zugleich. Jeder, der von Ost nach West oder von […]<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"site-container-style":"default","site-container-layout":"default","site-sidebar-layout":"default","site-transparent-header":"default","disable-article-header":"default","disable-site-header":"default","disable-site-footer":"default","disable-content-area-spacing":"default","footnotes":""},"categories":[1],"tags":[],"class_list":["post-1355","post","type-post","status-publish","format-standard","hentry","category-uncategorized"],"yoast_head":"\n